Die Berechnung der Wettquoten

Die Berechnung der Wettquoten

Wer sich bereits mit den Sportwetten auseinandergesetzt hat, wird sicherlich den Begriff Wettquoten schon gehört oder gelesen haben. Die Sportwetten-Fangemeinde kann in zwei Gruppen unterteilt werden:

  • In der einen Gruppe befinden sich diejenigen, die nur hin und wieder eine Sportwette platzieren und sich kaum Gedanken um Gewinnwahrscheinlichkeit, Quotenschlüssel oder Renditen machen.
  • In der anderen Gruppe befinden sich die Sportwetten-Fans, die sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen und sich auch die Frage stellen, wie eine Wettquote von den Buchmachern berechnet werden.

Wie also ist das nachfolgende Quotenbeispiel zu verstehen?

Borussia Dortmund: 1.60

Unentschieden: 3.00

Bayer 04 Leverkusen: 5.00

Der Sportwetten-Betreiber ermittelt die angegebenen Wettquoten aus der Wahrscheinlichkeit, mit der ein Heimsieg der Dortmunder, ein Remis oder aber ein auswärtiger Sieg der Werkself eintritt. Die angegebene Siegquote für Borussia Dortmund von 1.60 bedeutet also in diesem Fall, Borussia Dortmund einen Heimsieg mit einer Wahrscheinlichkeit von 1.60 erzielen wird. Die Wettquote wird also mit Hilfe von folgender Formel ermittelt:

Wettquote: 1 : durch die Wahrscheinlichkeit multipliziert mit 100

Je mehr Kenntnisse zu einer bestimmten Partie oder einem bestimmten sportlichen Ereignis vorliegen, desto eher ist es den Sportwetten-Fans möglich, die Wettquote zu berechnen. Diejenigen, die lediglich daran interessiert sind, wie hoch der jeweilige Buchmacher die Eintrittswahrscheinlichkeit eines bestimmten sportlichen Ereignisses einschätzt, berechnet:

1 geteilt durch die Quote = Eintrittswahrscheinlichkeit

In dem obigen Beispiel würde die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unentschieden eintritt, also wie folgt berechnet werden:

1 geteilt durch 3.00 (Quote) = 33,3 Prozent

Diese Formel würde also auf unser Beispiel wie folgt angewendet werden:

Heimsieg Borussia Dortmund: 1.60 (1 geteilt durch 1.60) = 62,50 Prozent

Unentschieden: 3.00 (1 geteilt durch 3.00) = 33,30 Prozent

Auswärtiger Sieg Bayer 04 Leverkusen: 5.00 (1 geteilt durch 5.00) = 20 Prozent

Insgesamt ergäbe dies einen Wert von 115,80 Prozent.

 

Der Gewinn des Buchmachers

Die Sportwetten-Betreiber müssen natürlich mit einem bestimmten sportlichen Ereignis auch einen Gewinn erzielen. Hierbei ist es gleichgültig, wie das Ergebnis einer Partie letztlich ausfällt. Die Sportwetten-Anbieter erzielen ihren Gewinn insbesondere dadurch, dass die angegebenen Wettquoten nicht die tatsächliche Wahrscheinlichkeit eines Spielausgangs wiedergeben.

 

Beispiel:

Um die Berechnung des Gewinns für den Buchmacher zu vereinfachen, bleibt es bei dem zu Beginn genutzten Beispiel:

Heimsieg Borussia Dortmund: 1.60 = 62,5 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit

Unentschieden: 3.00 = 33,3 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit

Auswärtiger Sieg Bayer 04 Leverkusen: 5.00 = 20,0 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit

Wird nun die ermittelte Eintrittswahrscheinlichkeit von allen 3 Möglichkeiten miteinander addiert wird, ergibt dies 115,8 Prozent. Klar ist, dass es wohl kein sportliches Ereignis gibt, dass mit einer Sicherheit von 100 Prozent eintreten kann. Aus diesem Grund wird die Gewinnspanne des Buchmachers in unserem Beispiel wie folgt berechnet:

1 geteilt durch 1,158 = aufgerundet 0,864. Von diesem Ergebnis subtrahiert der Buchmacher 1, womit es dann zu einem Ergebnis von 0,137 kommt. Dies ergibt dann einen Wert von 13,7 Prozent. Der Buchmacher erzielt also einen Gewinn in Höhe von 13,7 Prozent.

 

Die Strategie der Buchmacher

Das vorbenannte Ergebnis kann der Buchmacher jedoch nur dann erzielen, wenn tatsächlich 62,5 Prozent aller getätigten Einsätze auf einen Heimsieg von Borussia Dortmund, 33,3 Prozent auf ein Unentschieden und 20 Prozent auf einen auswärtigen Sieg von Bayer 04 Leverkusen platziert würden. In diesem Fall würde der Sportwetten-Betreiber einen Gewinn in Höhe von 13,7 Prozent erzielen. Hierbei kommt es dann nicht auf das tatsächlich erzielte Ergebnis der jeweiligen Partie an.

Ein derartiges Beispiel wird jedoch in der Realität so gut wie nie vorkommen. Ebenso selten werden die Einsätze sich genauso verteilen, wie in unserem Beispiel angegeben. Aus diesem Grund werden die Buchmacher die Wettquoten sich immer an Angebot und Nachfrage anpassen. Da die Sportwetten-Fans in der Regel gerne eine Wette auf den Favoriten platzieren, wird diese Quote stetig sinken. Dadurch gleicht der Sportwetten-Betreiber die die Wetten aus und hebt die Quoten auf Remis oder auswärtigen Sieg entsprechend an.